Unsere Oktober-Tour
Teil 1: Von Berlin nach Altwarp, Rügen, Insel Poel.
Teil2: Wismar und Schwerin.
Wasser, diesmal musste es Wasser sein. Wenn man uns fragen würde ... Berge oder Meer ... wir würden das Meer wählen (gerne mit Aussicht auf die Berge).
Jahrzehntelang war das Reiseziel Nordsee. Diesmal jedoch sollte es die Ostsee werden. Da wir gleichzeitig einen alten Freund auf Rügen besuchen wollten, ergab sich so unsere Tour.
Wie anziehend, wie fesselnd sind doch Meer und Strand! Wie verliert man sich in ihrer Einfachheit, ja, in ihrer Leere! (Walt Whitman)
Mit unserem Hymer fahren wir nach Möglichkeit nicht mehr als drei Stunden am Stück. Dann kommt auch unsere alte Dame, immerhin 18 Menschenjahre alt, an ihre Grenzen. Dampflok fahren stört sie nicht, aber im mobilen Zuhause mal alle Viere von sich zu strecken und die Fahrt verschlafen ist nicht.
Altwarp – ein altes Fischerdorf – stand als erster Halt auf der Liste. Ein Stellplatz am Hafen sollte es sein.
Ruhe am Stettiner Haff.
Wir wissen nicht, wie es zur Hauptsaison hier ist, Anfang Oktober jedenfalls ist es tiefenentspannt. Der Platz war gut besucht, aber jedes Wohnmobil hatte genügend Platz um sich herum und auch in der sogenannten zweiten Reihe konnten wir den Blick auf das Wasser genießen.
Unweit von dort erreichen Zwei- und Vierbeiner einen kleinen Hundebadestrand und einige Meter weiter den Hauptbadestrand.
Am Hafen gibt es Duschmöglichkeiten (beim Bezahlen bekommt man einen Code), Toiletten sowie Grauwasserentsorgung, Entsorgung der Toilettenkassette und Frischwasser.
Wer Planken unter seinen Füßen spüren möchte, kann eine Ausflugsfahrt auf dem Haff sowie nach Neuwarp (Polen) unternehmen.
Wanderungen durch die wunderbare Dünen- und Waldlandschaft lassen den Stress der Großstadt vergessen. Und auch die Fahrradfahrer werden hier nicht vergessen: ein ausgebauter Fahrradweg führt nach Ueckermünde sowie nach Neuwarp/Stettin. Wer es bequemer mag, kann natürlich den Bus nach Ueckermünde nehmen.
Ganzjähriger Stellplatz inklusive Nebenkosten (Strom, Frischwasser, Entsorgung) 15 Euro,
je Hund 2 Euro. Keine Reservierung notwendig.
Im Ort gibt es einen kleinen Landmarkt (auf die Öffnungszeiten achten!). Fisch kann man frisch vom Kutter erwerben. Eine Eisdiele (war jetzt geschlossen) befindet sich an der Hauptbadestelle, ein kleiner Imbiss direkt am Stellplatz.
Seestraße Hafengasse, 17375 Altwarp
PS: Dieser Ort kommt auf unsere Lieblings-Stellplatz-Liste, da er unsere Vorlieben/Vorgaben (Ruhe, Wasser, entspannt mit Hunden laufen, Fisch satt) erfüllt.
Nächster und kurzer Stopp war Rügen. Hier können wir nichts zu Stellplätzen sagen, da wir auf Privatgelände am Waldrand, nahe Jagdschloss, nächtigen durften.
Wer hier auf der Insel ist, kommt am "Rasenden Roland" nicht vorbei. Vom Jagdschloss aus ging es mit der Dampflokomotive eine Station weiter nach Binz, dem größten Seebad auf Rügen.
Vom Bahnhof aus gelangt man zu Fuß (schätzungsweise 20 Minuten, wir brauchten natürlich erheblich länger) zur Fußgängerzone und dem anschließenden Strand mit der 370 Meter langen Seebrücke. Mit den Fahrgastschiffen die hier anlegen kann man weitere Seebäder erreichen.
Die Störtebeker Festspiele finden auf der Naturbühne Ralswiek jeweils im September statt.
Wer also zu dieser Zeit auf Rügen verweilt, sollte sich diese einmal anschauen.
Unser zweiter Lieblingsplatz: Timmendorf auf der Insel Poel. Der Stellplatz in Strandnähe ist hübsch gemacht. Kleine Baumreihen teilen den Platz auf und zu dieser Jahreszeit kann man sich hier gut verteilen. Da die Nebensaison angefangen hat, dürfen auch ab 1.10. die Hunde überall an den Strand.
Die Duschen/Toiletten sind leider geschlossen. Nächste WC-Möglichkeit ist am Hafen. Hier ist man dann gut beraten eine Art der Trocken(trenn)toilette mit sich zu führen.
Zum Strand führt eine kleine Straße in Art einer Fußgängerzone, aber ohne Geschäfte (sehr angenehm). Am Hafen kann man der Fischleidenschaft frönen. Hier steht ein Kutter, der leckere Fischbrötchen verkauft. Eins auf die Hand und dann muss man sich entscheiden: rechte Hand an den Strand und zum Beispiel bis zum Schwarzen Busch laufen oder linke Hand die Steilküste erlaufen. Dies kann man unten am Wasser machen oder aber auch oberhalb der Steilküste.
In der Hauptsaison kann man hier Kite-Surfen, jetzt im Oktober ist eher Drachen fliegen lassen angesagt.
Einige Restaurants/Imbisse, zwei Souvenirshops, ein Bäcker versorgen einen vor Ort. Ein Rewe befindet sich in Kirchdorf (Bushaltestelle schräg gegenüber). Wann hier wer in die Schließzeit geht, wissen wir nicht.
Wer sich – wie wir auch gerne – zur letzten Runde querfeldein bewegt sollte gewarnt sein. Wir sind auf Wildschweine gestoßen und haben eine halbe Herzattacke gehabt. Diese hatte ich auch am nächsten Abend, da nebenan eine Herde Pferde ein riesengroßes Gebiet ihr eigen nennen darf. Wenn die dann hinter einem mitten in der Nacht aus dem Nichts heraus anfangen loszurennen, hört sich das mächtig gewaltig an. Gut, dass hier ein elektrischer Zaun nächtliche Wanderer und Pferdeherde trennt.
Nebenan ist noch ein Campingplatz, der allerdings ab Ende Oktober geschlossen ist. Der Stellplatz selber ist ganzjährig geöffnet, allerdings wird dann irgendwann das Frischwasser abgestellt. Strom selber sei aber noch da (laut Auskunft).
10 Euro kostet die Übernachtung (Parkkarte wird am Automaten bezahlt), Kurtaxe 2,50 pro Person und nach Ankunft im Shop am Stellplatz. Strom 1 Euro/kWh (es gibt eine Klappe an der Stromsäule, hier dann das Geld einwerfen), Wasser 50 Cent (Schlauch volle Pulle aufdrehen, es geht nach Zeit und nicht nach Litern).
Müllentsorgung auf dem Platz, Grauwasserentsorgung, Toilettenkassettenentsorgung ebenfalls vor Ort.
Nachtrag: Wie sich erst später herausgestellt hat, setzt sich der Preis aus Tagespreis und anschließendem Nachtpreis zusammen. Also leider etwas unübersichtlich.
Für Freunde des Meeres ein ausgezeichneter Ort. In der Hauptsaison wird es hier allerdings extrem voll sein.
Strandparkplatz, Tau'n Lüchttorm, 23999 Insel Poel
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